Weißt du noch, damals als wir …

Immer wieder hören wir von „unseren“ ehemaligen Freiwilligen, dass ihr Auslandsjahr eine der prägendsten und schönsten Erfahrungen war. Ganz klar, dass man da ins Erzählen kommt, wenn man sich mal wieder trifft und „alte“  oder nicht ganz so alte Geschichten ausgräbt. 

Seit 2022 bieten wir unseren ehemaligen Freiwilligen gezielt die Möglichkeit der Vernetzung, u. a. im Rahmen von Veranstaltungen.

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Verein zur Unterstützung von Freiwilligeneinsätzen (VUFE)

Im Februar 2025 erfolgte die Gründung des „Verein zur Unterstützung von Freiwilligeneinsätzen" (VUFE), bei dem auch die IFE Mitglied ist. Aufgabe des Vereins wird u. a. die Vernetzung von ehemaligen Freiwilligen sowie die Unterstützung und Vermittlung von Freiwilligen und Einsatzstellen sein.

Du interessierst dich für eine Mitarbeit beim Verein? Dann melde dich gerne bei uns: office(at)ife-austria.at oder direkt beim Obmann des Vereins VUFE, Robin Feurstein: robinfeurst@gmail.com

Am 16. Mai 2025 fand im Innenhof der Jesuiten in Wien das diesjährige Sommerfest von „ausserordentlich“ und IFE (Internationale Freiwilligeneinsätze) statt. Unter dem Motto „Grenzen überwinden“ standen ein Vortrag von Petar Rosandić, dem Gründer der NGO „SOS Balkanroute“, sowie ein Workshop zu Rassismus im Alltag auf dem Programm.

In seinem Vortrag gab Petar Rosandić Einblick in die Arbeit von „SOS Balkanroute“ und ihre Bedeutung für die Menschen an den Grenzen der EU. Rosandić – den man auch lange als Rapper Kid Pex kannte – gründete den Verein 2019, nachdem er die Situation im Flüchtlingslager Vučjak in Bosnien mit eigenen Augen gesehen hatte. Es fehlten Sanitäranlagen und beheizte Zelte, täglich gab es nur eine Mahlzeit. „Dort hat man die Menschen wortwörtlich weggeworfen. Die Gewalt ist dort omnipräsent, tagtäglich werden Menschen zurückgeschlagen an die Außengrenzen“, berichtet er.

Zurück zuhause wurden erste Hilfstransporte organisiert, Sammelaktionen – anfangs vor allem in Wien und Linz – gestartet und Politiker:innen sowie die Gesellschaft über die Zustände in Bosnien informiert. Damit sollte gesellschaftliches Bewusstsein geschaffen werden. Mittlerweile wurden 73 Hilfstransporte realisiert, Lagerräume in Bosnien gemietet, Fahrzeuge für Helfer:innen gekauft und die Infrastruktur gestärkt. Außerdem wurde eine Küche für das Rote Kreuz aufgebaut und zwei Tageszentren – in Sarajevo und Tuzla – mit Spendengeldern aus Österreich realisiert. „In diesen Zentren versuchen wir, Normalität einkehren zu lassen – ein bisschen Menschlichkeit –, bieten Sprachkurse und psychosoziale Unterstützung“, erklärt Rosandić. 

Hilfsnetzwerke vor Ort
Ein besonderes Anliegen ist „SOS Balkanroute“ die Vernetzung mit der lokalen Bevölkerung und der Aufbau lokaler Hilfsnetzwerke. So wurden beispielsweise Frauenvereine vor Ort aktiviert und für gemeinsame Aktionen im Familiencamp gewonnen, die es auch ins bosnische Fernsehen schafften. Rosandić betonte außerdem die Wichtigkeit, breite Bündnisse einzugehen und unterschiedliche Communities zu informieren und zu integrieren, darunter beispielsweise Ordensgemeinschaften, Musiker:innen und viele mehr. Reisen mit verschiedensten Gruppen, wie Pfarrnetzwerk Asyl, der Österreichischen Gewerkschaftsjugend oder der Österreichischen Hochschüler:innenschaft (ÖH), sollen dabei helfen, Grenzen zu überwinden. 

In seinem Vortrag informierte Rosandić auch über Pushbacks, die medial immer mehr aus dem Fokus geraten, die Rolle Österreichs an den EU-Außengrenzen und ein illegales Gefängnis in Lipa, das dank zahlreicher grenzübergreifender Initiativen nie in Betrieb ging. „Es lohnt sich, hinzuschauen, es lohnt sich, etwas zu tun, es lohnt sich, aktiv zu sein und es lohnt sich, Illegales zu bekämpfen“, ist der Gründer von „SOS Balkanroute“ überzeugt.

Mit Rassismus im Alltag umgehen
Nach der Möglichkeit zum Austausch fand ein Workshop mit ZARA – Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit statt. Zum Thema „Wie entgegnet man Rassismus im Alltag?“ lernten die Teilnehmer:innen mithilfe verschiedener Stationen, wie sie Zivilcourage praktisch anwenden können und im Alltag mit rassistischen Vorfällen umgehen können.

Die Multi-Kulti-Band „Hotel Balkan“ sorgte anschließend für gute Stimmung. Bei einem veganen Buffet gab es für die zahlreichen Teilnehmer:innen außerdem die Möglichkeit, sich über das Gehörte auszutauschen und zu vernetzen.

Die ARGE „ausserordentlich“
In der Arbeitsgemeinschaft „ausserordentlich“ sind fünf internationale Freiwilligendienste von Ordensgemeinschaften vernetzt: Der Internationale Freiwilligeneinsatz der Kapuziner, die Jesuit Volunteers der Jesuitenmission, MaZ – Missionar:in auf Zeit der Salvatorianer, MaZ – Missionar:in auf Zeit der Steyler Missionsschwestern und Steyler Missionare und Mission beyond borders (MBB) der Steyler Missionsschwestern.

„ausserordentlich“ informiert Interessierte zu den internationalen Freiwilligendiensten der Ordensgemeinschaften, vernetzt ehemalige Freiwillige, Interessierte sowie Ordensgemeinschaften und organisiert immer wieder Veranstaltungen, Workshops etc. zum Thema. Die ARGE ist dem Bereich Mission und Soziales der Österreichischen Ordenskonferenz zugeordnet.

Bildergalerie: Das war das Sommerfest 2025
Ein kleiner Einblick in unsere Veranstaltungen für ehemalige Freiwillige