Michael, Jerusalem

Meine Zeit in Jerusalem 
 

Facts

Name: Michael Atzwanger
Einsatzort: Jerusalem
Einsatzstelle: Österreichisches Pilger-Hospiz
Einsatzzeitraum: 2022 - 2023

Uni, Militär- oder Zivildienst - das ist der Alltag der meisten jungen Österreicher in meinem Alter nach dem Schulabschluss. Ich habe mich für Jerusalem entschieden, für einen Friedensdienst im Österreichischen Pilger-Hospiz mitten in der Altstadt dieses geschichtsträchtigen Ortes, weit entfernt vom vertrauten Österreich.

Während ich hier sitze und schreibe, ruft der Muezzin. Auch das ist Alltag im muslimischen Viertel Jerusalems:
5-mal täglich ruft der Muezzin die Muslime zum Gebet. Gerade ist Ramadan und daher abends und besonders freitags extrem viel los.
Untertags eher nicht, weil da ja gefastet wird. Doch das betrifft nur die muslimischen Bewohner der Stadt, die Juden feiern zurzeit Pessach.

Bunt ist es, das Leben hier und schön zu beobachten, aber gleichzeitig ist das auch ein Grund für viele Probleme hier, die eine Folge des Nahostkonfliktes sind. Der Konflikt spielt sich direkt vor meiner Haustüre ab und das meine ich wörtlich. Vor dem Hospiz ist eine Wegkreuzung, ein Punkt, der einem Übersicht verschafft, so auch israelischen Sicherheitskräften.

Das ist mein Alltag in Israel/Palästina, der von ganz anderen Faktoren beeinflusst wird als der daheim in Österreich. Man selbst muss sich an eine andere Lebenssituation anpassen, lernen mit einer neuen Umgebung zurecht zu kommen. Das klingt mühsam und ein Stück weit ist es das ist es auch - so ein Jahr im Ausland ist in keinem Punkt die leichte Entscheidung. Es ist eine große Investition in einen selbst, es eröffnen sich neue Möglichkeiten und man lebt ein sehr spannendes Leben und genau das ist es, was ich will. Ich kann nur jedem nahelegen, es auch zu wagen.

Als Freiwilliger ist man nicht auf sich allein gestellt, es gibt dabei zum Glück Menschen, die einem dabei zur Seite stehen. Mein Rechtsträger, die „Internationalen Freiwilligeneinsätze“ und meine Einsatzstelle, das Hospiz, unterstützen uns Freiwillige und versuchen, möglichst gute Rahmenbedingungen für das Projekt „1 Jahr im Ausland“ zu bieten.
Ich würde mich jederzeit wieder trauen und freue mich sehr auf die Zeit, die noch vor mir liegt.