Verantwortung für die Umwelt

Wie passen Klimagerechtigkeit und internationale Freiwilligeneinsätze zusammen?

Verantwortung für die Umwelt

Wie passen Klimagerechtigkeit und internationale Freiwilligeneinsätze zusammen?

Wie passen Klimagerechtigkeit und Freiwilligeneinsätze zusammen?

Klimagerechtigkeit bedeutet für uns, dass wir uns entsprechend dem Verursacherprinzip unserer Verantwortung stellen müssen, welche Folgen und Schäden für das Klima durch unser Programm entstehen. Den größten Anteil nehmen dabei die anfallenden Schäden durch die Reisen zu den Einsatzstellen ein. Letztendlich kommen wir an diesen Emissionen (An- und Abreise zu den Einsatzstellen) nicht vorbei, weshalb wir für die anfallenden Schäden eine Kompensation vornehmen.

Unser vorrangiges Ziel ist dabei immer, unser Programm und unseren Lebensstil anzupassen und so viel Emissionen wie möglich zu vermeiden oder – wenn das nicht möglich ist – sie zumindest zu reduzieren. Der letzte Schritt in der Strategie ist es, Schäden, die wir nicht vermeiden oder weiter reduzieren können, zu kompensieren.

Ist Kompensation nicht Greenwashing?

Wir betrachten die Kompensation nicht als Lösung oder Ziel für unsere gesellschaftlichen Probleme  und unsere Verantwortung in einer globalisierten Welt. Dennoch sehen wir die Schäden, welche durch unser Programm entstehen. Die Kompensation ist daher als eine Art Reparaturzahlung zu sehen. Das vorrange Ziel ist es, die Emissionen zu senken.Bei der Kompensation ist es uns wichtig, seriöse Projekte zu unterstützen, die tatsächliche Emissionen durch erneuerbare Energien und Energieeffizienz einsparen und die errechnete Einsparung als Äquivalent verkaufen. Zusätzlich zu diesem Dreischritt ist uns als weiterer Beitrag die Sensibilisierung der Thematik in der Vorbereitung der Freiwilligen wichtig.

Unser gemeinsames Klimaschutzprojekt mit der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) reduziert CO2-Emissionen durch den Einsatz von Biogasanlagen. Damit wird der Entwaldung von Flächen und der damit einhergehenden Erosion in Gulu (Uganda) vorgebeugt. Diese Technologie bedeutet mehr als nur eine saubere Kochflamme – sie schenkt Familien Zeit, Hoffnung, Nahrung und Zukunft.

Traditionelles Kochen über offenem Feuer zerstört nicht nur die Wälder, sondern gefährdet auch die Gesundheit von Frauen und Kindern, die dem Rauch täglich ausgesetzt sind. Die Anschaffung von Feuerholz und Holzkohle wird für viele Familien zur finanziellen Belastung – ganz zu schweigen von den immensen CO₂-Emissionen und der fortschreitenden Bodenerosion. Genau hier setzt unser Projekt an.

Das Ziel: 250 neue Biogasanlagen für Familien und Schulen – und 2.400 energiesparende UgaStoves für besonders benachteiligte Haushalte.

In der ersten Projektphase konnten bereits 199 Biogasanlagen erfolgreich gebaut und betrieben werden. Über 18.000 Tonnen CO₂ werden eingespart – ein messbarer Erfolg für den globalen Klimaschutz. Die neue Projektphase GEN II erweitert diesen Erfolg: Mit größeren Anlagen, saubererem Gas, neuen Wasserlösungen und einer stärkeren Beteiligung der Bevölkerung. Die Anlagen werden gemeinschaftlich genutzt – wer mehr Tierdung zur Verfügung hat, unterstützt andere. Gekocht wird gemeinsam, geteilt wird solidarisch. Der dabei entstehende Bio-Dünger steigert die Ernteerträge und verbessert die Ernährungslage ganzer Dörfer. 

Die wissenschaftliche Begleitung des Projektes wird durch die BOKU und die Universität zu Gulu gewährleistet und bietet Studierenden und Nachwuchswissenschafter*innen Gelegenheit zur Forschung und verbindet angewandte Forschung mit konkretem Nutzen für die Menschen vor Ort. Aufbauend auf den Erfahrungen der ersten Projektphase wird nun ein digitales Monitoring-System entwickelt – basierend auf GIS-Technologie (Geografisches Informationssystem) und einer Online-Datenbank. So können die gebauten Anlagen besser verwaltet, ihr Zustand regelmäßig überprüft und langfristige Auswirkungen sichtbar gemacht werden.

Gleichzeitig entstehen in Zusammenarbeit der Gulu Universität und der BOKU neue Forschungsschwerpunkte: So soll zum Beispiel untersucht werden, wie Gärreste unter bestimmten Bedingungen als Träger für natürlichen Pflanzenschutz eingesetzt werden können, wie sich der Einsatz in der Tierfütterung – etwa in der Fischzucht – gestalten lässt oder wie unterschiedliche Pflanzen auf die Verwendung des organischen Düngers reagieren. Auch technische Verbesserungen, wie die Optimierung von Temperatur- und Druckverhältnissen in den Anlagen oder die Umrüstung von Geräten wie Generatoren oder Wasserboilern auf Biogas, stehen im Fokus. Zusätzlich sollen neue Wege gefunden werden, um Biogas über längere Strecken zu transportieren und die Wasserversorgung rund um die Anlagen, besonders in Trockenzeiten, nachhaltig zu sichern. Diese vielseitigen Entwicklungen eröffnen nicht nur neue Perspektiven für den Klimaschutz und die Ernährungssicherheit in der Region, sondern auch für den internationalen Wissensaustausch. 

Mit Ihrer Spende ermöglichen Sie:

  • den Bau neuer Biogasanlagen für Haushalte, Schulen und Gemeinden

  • eine sichere, saubere und bezahlbare Kochmöglichkeit für benachteiligte Familien

  • Schulungen für lokale Techniker:innen und Nutzer*innen

  • nachhaltige Landwirtschaft durch die Verwendung von Bio-Dünger

Mehr über das Projekt

Das Kompensationsprojekt 2024: Green Path

2024 haben wir sämtliche für die An- und Abreise anfallenden Emissionen über das zertifizierte Projekt Green Path kompensiert.